Urlaub in St. Gertraud
Eingebettet in eine idyllische Wald- und Wiesenlandschaft, umrahmt von hohen Bergen und geprägt von wettergegerbten Holzhäusern wartet das sonnige St. Gertraud im Talschluss von Ulten.
Zugegeben, wer das höchstgelegene Dörfchen von Ulten auf über 1.500 Metern Meereshöhe und seine rund 300 Einwohner erreichen will, muss die Anfahrt durch fast das gesamte Ultental auf sich nehmen. Für all jene, die die wohlverdiente Urlaubszeit in unberührter Natur, fernab von Hektik und Trubel verbringen wollen, lohnt sich die Reise jedoch in jedem Fall.
Noch bevor man St. Gertraud erreicht, hat man Gelegenheit, eine Besonderheit von Ulten kennenzulernen, die weit über die Talgrenzen hinaus bekannt ist: die sagenumwobenen Ultner Urlärchen, die vermutlich rund 1.000 Jahre alt sind. Ihr genaues Alter vermag man aufgrund ihres morschen Inneren heute nicht mehr mit Gewissheit zu bestimmen. Zu den ältesten Nadelbäumen in Europa zählen sie jedoch bestimmt und schon ihre zerklüftete Rinde, die immens dicken Stämme und die haushohen Baumkronen lassen keinen Zweifel an ihrem fortgeschrittenen Alter.
Über St. Gertraud selbst bzw. über seinen etwas verstreut liegenden alten und neuen Häusern thront weithin sichtbar ein hübsches Kirchlein, das ebenfalls auf eine recht lange Geschichte zurückblicken kann. Weitere, von Menschenhand geschaffene Kunst- und Bauwerke sind hier kaum zu finden. Was aber gar nichts macht, denn Hauptattraktion ist ohnehin die Natur.
Nationalpark & Nationalparkhaus
St. Gertraud befindet sich mitten in einer fabelhaften Berg- und Naturlandschaft, die ihr Gesicht im Laufe der Jahre kaum verändert hat. Unter Bergsteigern und ambitionierten Mountainbikern ist etwa das ruhige Kirchbergtal besonders beliebt, das Richtung Süden abzweigt und zum Rabbi-Joch führt.
Etwas bekannter ist auch die Gegend rund um den Weißbrunnsee, der noch etwas weiter hinten im Talschluss liegt und als Ausgangspunkt für zahlreiche Touren in den Nationalpark Stilfser Joch dient. Auch dort kommen Wanderer und Naturfreunde gerne zusammen, um die idyllischen Bergseen, die weitläufigen Almen und die mächtigen, teils über 3.000 Meter hohen Berggipfel zu erkunden.
Alles Wissenswerte über den Nationalpark sowie zum Thema "Wald und Holz" erfährt man außerdem im Nationalparkhaus "Lahnersäge". Als die Räumlichkeiten dieses jahrhundertealten Sägewerks in das Besucherzentrum umfunktioniert wurden, hat man auch die venezianische Säge renoviert, sodass sie heute wieder voll funktionstüchtig ist – ebenso wie die benachbarte Getreidemühle.