Scheibenschlagen
Unser Redaktionsteam ist stets bemüht, ausführliche und genaue Infos zu liefern. Dennoch ist es möglich, dass Events geändert werden und wir diese nicht in Echtzeit aktualisieren können. Genaue Angaben zu den Daten, Zeiten und Programmen erhalten Sie direkt beim Veranstalter.Bereits in der Woche vor dem ersten Fastensonntag, der auch Kas- oder Funkensonntag genannt wird, bereiten die jungen Männer von Mals und Umgebung die dazu notwendigen Scheiben vor. Hierbei handelt es sich um runde, etwa 2 cm dicke Holzstücke mit 15 bis 25 cm Durchmesser und einem Loch in der Mitte.
Am besagten Sonntag wird Brennmaterial an exponierten Stellen zusammen getragen und die Burschen stellen hohe, kreuzähnliche und mit Stroh umwickelte Stangen auf, sogenannte "Larmstangen", "Kasfängga" oder "Hex". Durch Querbalken und Streben ähneln diese dem alten Symbol für Weiblichkeit, was darauf hinweist, dass es sich bei diesem Brauch auch um einen Fruchtbarkeitsritus handelte.
Fruchtbarkeit & Erntesegen
Sind die "Kasfängga" erst einmal aufgestellt, werden sie laufend bewacht, da es als große Blamage gilt, wenn es jemandem aus dem Nachbardorf gelingt, sie vorzeitig in Brand zu stecken. Ist die Sonne hinter den Berggipfeln des Vinschgau verschwunden, werden die Stangen unter lautem Geschrei entzündet. Auf diese Weisen sollen wohl Dämonen, der Winter und die Dunkelheit vertrieben und Unheil abgewendet werden.
Dann kommen die Scheiben zum Einsatz: Die Scheibenschläger stecken sie auf lange, biegsame Haselnussruten und halten sie so ins Feuer, bis sie anbrennen. Dann sagen die Männer althergebrachte Reime auf, mit denen sie für Glück, Fruchtbarkeit und eine gute Ernte bitten. Dabei schwingen sie die Scheiben auf den Stecken umher, wodurch sie vollends zu glühen beginnen.
"Kas in der Tosch, Wein in der Flosch, Korn in der Wonn, Schmolz in der Pfonn, Pfluag in der Eard, Schaug wia main Scheibele ausigeat." Mit diesen oder ähnlichen Sprüchen wird die Scheibe letztendlich in die Nacht geschleudert und je schöner und weiter sie fliegt, desto mehr Glück wird dem Werfer zuteilwerden. Bisweilen sind die Scheiben auch Liebespärchen gewidmet.
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