Kirche St. Magdalena in Villnöss
Laut einer Sage wurde nach einem heftigen Gewitter eine kleine Statue der Heiligen Magdalena angeschwemmt und an der Fundstelle wurde später die Kirche errichtet. Das Mirakelbild kann noch heute in der Kirche bewundert werden. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Kirche 1394. Vom ursprünglichen Bau blieb allerdings nur der Kirchturm erhalten, der heutige spätgotische Kirchenbau geht auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurück.
In und um die Kirche St. Magdalena
Im Inneren ist St. Magdalena abgesehen vom asymmetrischen Netzgewölbe barock geprägt. Sehenswert sind auch die Gemälde des ladinischen Künstlers Johann M. Pescoller aus dem Jahr 1928 im Gewölbe des Chores. Die Kirche bildet zusammen mit dem Mesnerhaus, dem alten Schulhaus und dem Obermesnerhof ein idyllisches Ensemble.
Wichtiger Hinweis zur Anfahrt: Die Zufahrtsstraße zur Kirche ist nur für Anrainer befahrbar, und für den sonstigen Autoverkehr mittels Schranke versperrt. Am besten parken Sie beim Parkplatz "Putzen" kurz nach St. Magdalena (ca. 30 Gehminuten von der Kirche entfernt.)
Nicht nur der Panoramaweg, der St. Peter und St. Magdalena verbindet, bietet wunderschöne Ausblicke auf das UNESCO Weltnaturerbe Dolomiten. Von der leichten Familienwanderung bis zur herausfordernden Gipfeltour mit Klettersteig gibt es im Naturpark Puez-Geisler vielfältige Möglichkeiten für Aktivurlauber.
Der berühmte Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner ist im Villnösstal aufgewachsen und hat hier seine ersten Bergtouren unternommen. Der Besuch des Naturparkhauses in St. Magdalena lohnt sich ebenfalls: Dort erfährt man Wissenswertes über die Geologie der Dolomiten.
Gelebte Traditionen
Die Kirche St. Magdalena wird im Volksmund „in Berge“ genannt und so heißt auch der Kirchtag, der jedes Jahr Ende Juli stattfindet und dessen fixer Bestandteil eine prächtige Kirchtagsprozession ist.
Auf ihrer alle drei Jahre stattfindenden Wallfahrt zum Kloster Säben machen die männlichen Pilger aus dem Gadertal auch bei St. Magdalena Station. Die schon seit über 500 Jahren stattfindende Wallfahrt dauert drei Tage.
Erwähnenswert ist noch das zum Ranuihof gehörende Kirchlein St. Johann am Schluss des Villnösser Tals. Die kleine barocke Kirche mit dem schmucken Zwiebelturm wurde 1744 von Michael von Jenner gestiftet und bietet vor dem Dolomitenpanorama einen bezaubernden Anblick.