Lawinenbericht für Tourengeher
Während auf den Pisten großer Trubel und in den Après-Ski Lokalen Jubel und Heiterkeit herrschen, finden Skitourengeher und Wanderer abseits der Skigebiete Ruhe, unberührte Natur und urige Hütten. Doch Achtung vor Lawinen!
Durch entsprechende Sachkenntnisse und das regelmäßige Überprüfen des Lawinenberichtes kann man gefährliche Situationen in den verschneiten Bergen vermeiden und das eigene Leben sowie das der anderen schützen.
Bevor Sie eine Skitour oder Winterwanderung planen, sollten Sie sich über das Lawinenrisiko informieren und unter anderem den Lawinenlagebericht konsultieren.
Die Gefahrenskala reicht von 1 (gering) bis 5 (sehr groß) und gibt Empfehlungen, wann man besser zu Hause bleiben sollte und wann man bei geringem Risiko in die verschneiten Berge gehen kann.
Lawinenwarnstufen
- 1 - gering: Geringe Lawinengefahr herrscht, wenn die Schneedecke gut verfestigt und stabil ist. Eine Lawine wird nur bei großer Zusatzbelastung in sehr steilem Gelände ausgelöst. Bei dieser Stufe herrschen sichere Lawinenverhältnisse
- 2 - mäßig: Auch wenn die Lawinengefahr der Stufe 2 nur mäßig ist, geschehen hier am meisten Unfälle. Die Verfestigung der Schneedecke wird oft überschätzt: die Folge sind Lawinenabgänge. Lawinen werden bei großer Zusatzbelastung ausgelöst, die Gefährdung durch Spontanlawinen ist gering.
- 3 - erheblich: Erhebliche Lawinengefahr wird angezeigt, wenn die Schneedecke an Steilhängen nur mäßig bis schwach verfestigt ist. Es genügt eine geringe Zusatzbelastung und mittlere bis große Lawinen werden ausgelöst. Nur lawinenkundige Skitourengeher sollten sich bei erheblicher Lawinengefahr in Tiefschneegebiete wagen.
- 4 - groß: Eine schwach verfestigte Schneedecke in den Steilhängen ist Anzeichen für große Lawinengefahr. Nur geringe Zusatzbelastung kann Lawinen mittlerer und großer Dimension auslösen. Besonders exponierte Verbindungswege sollten unbedingt vermieden werden, die Tourenmöglichkeiten sind stark eingeschränkt.
- 5 - sehr groß: Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt und instabil. Bei sehr großer Lawinengefahr sind auch Spontanlawinen mittlerer und größerer Dimension zu erwarten und Skitouren sind auch in mäßig steilem Gelände nicht möglich.
Sicherheits-Tipps & Infos über Lawinen
- Lawinenbericht: Der Lawinenbericht gibt über die allgemeine Wetterlage, den Zustand der Schneedecke und der Lawinengefahr Auskunft. Im Web kann man den aktuellen Lawinenbericht für Südtirol abrufen.
- Neuschnee: Frischer Schnee, vor allem große Mengen, bedeuten immer erhöhte Lawinengefahr!
- Wind: Er verfrachtet Schneemengen und bildet neue Schneeablagerungen auf den Windschattenseiten (Lee). Durch die Ansammlung von Schnee entsteht Schneebrettgefahr.
- Sonne und Wärme: Wenn es warm wird, bei Tau, Föhn oder Regen nimmt die Schneefestigkeiten ab. Dadurch entstehen lockere Schneeschichten und somit Schneebrettlawinen.
- Erhöhte Lawinengefahr lauert bei Rinnen, Mulden oder in steilen Hängen. In Schattenhängen oder Leehängen gibt es viele Triebschneeansammlungen. Bei glattem, steilem und offenem Gelände ist die Gefahr bei einem Gefälle von 30 bis 35 Grad am größten.
- Schattenhänge sind Lawinenhänge, da sich der Alt- und Neuschnee schlecht miteinander verbindet.
- Ausrüstung: Das Lawinen-Verschütteten-Suchgerät, Schaufel und Sonde sollten immer im Rucksack sein. Bevor es losgeht überprüfen, ob jedes VS-Gerät auf „Senden“ steht. Keine Fangriemen tragen, sondern Skistopper.
- Lawinenverdächtige Abschnitte: sollte man einzeln betreten, Skistöcke ohne Schlaufen halten, scharfe Schwünge in den obersten Hangabschnitten vermeiden und die Kameraden stets im Auge behalten.