Verhaltenstipps
Stirnrunzeln, Schmunzeln, Lachanfall: der Weg von der gutgemeinten Anpassung an die Südtiroler Kultur und Redensweise bis zum Tritt ins Fettnäpfchen ist nicht weit.
Urlauber haben es nicht immer leicht. Lesen Sie hier, wie Sie sich z.B. im Restaurant garantiert nicht blamieren. Südtirol fasziniert Gäste aus aller Welt bei weitem nicht nur wegen seiner Natur und seinem vielfältigen Freizeitangebot, sondern vor allem wegen der gelungenen Mischung aus italienischer Leichtigkeit und österreichischer Herzlichkeit. Hier ein paar Tipps.
Ciao oder Griaßdi
Im Tiroler Innsbruck grüßen sich die Menschen mit Hi und Ciao. Machen Sie das in Südtirol, ernten Sie schiefe Blicke und verständnisloses Kopfschütteln. Denn bei uns heißt es Hoi, Hoila und Griaßdi zum Willkommensgruß und Servus, Pfiati und Tschüss beim freundschaftlichen Verabschieden.
Cappuccino nach dem Essen
Den schaumigen Kaffee trinkt man ähnlich wie den Latte Macchiato nicht noch spät am Abend oder nach dem Essen. Für die Verdauung reicht ein Espresso oder ein Café Macchiato absolut, alles andere ersetzt eine Mahlzeit eher.
San Candido oder Innichen
Wie Sie bald nach der Überschreitung des Brenners entdecken werden, sind Südtirols Ortschilder zweisprachig, schließlich gehört Südtirol seit 1919 ja zu Italien. Sprechen Sie aber bei Erkundigungen nicht von Bressanone oder Chiusa, sondern nennen Sie die Ortschaften beim deutschen Namen: Brixen und Klausen. Das kommt bei den Südtirolern gut an und Sie werden nicht als Greenhorn abgestempelt.
Auf der Alm, da gibt’s ka Sie
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie oberhalb der Waldgrenze kategorisch mit Du angesprochen werden. Weit oben ist jeder ein Freund oder zumindest ein Bergfreund und komplizierte Höflichkeitsformen sind hier ebenso fehl am Platz, wie Proviantreste und Müll, die leider viel zu viele Wanderer immer wieder einfach liegen lassen.
Richtiges Spaghetti-Essen
Spaghetti elegant aufrollen ist eine Kunst für sich, die bei weitem auch viele Südtiroler nicht beherrschen. Doch statt den langen Nudeln mit dem Messer zu Leibe zu rücken, sollten Sie – wenn überhaupt – einen Löffel zu Hilfe nehmen. Dann fällt es nämlich gar nicht mehr so sehr auf, dass Sie kein Südtiroler oder Italiener sind!
Nicht stressen beim Essen
Die Südtiroler sind ein gemütliches Volk. Dasselbe gilt beim Essen. Wenn es also im Restaurant mal etwas langsamer geht, Ihr Tisch nicht auf Anhieb frei ist und das Essen nicht sofort serviert wird, dann sollten Sie’s gelassen nehmen. Schließlich wollen die Kellner Sie nicht ärgern.