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Luis Trenker – eine Legende

Der Südtiroler Regisseur, Schauspieler, Drehbuchautor, Bergsteiger und Schriftsteller Luis Trenker wurde in Gröden geboren und war für eine ganze Generation der Inbegriff des tollkühnen Bergsteigers.

Alois Franz Trenker wurde 1892 in St. Ulrich in Gröden geboren und ist zweisprachig – Deutsch und Ladinisch – aufgewachsen. Bereits als Schüler arbeitete er in den Ferien als Bergführer und Skilehrer. Später studierte er Architektur in Wien, das Studium konnte er allerdings erst nach dem Ersten Weltkrieg in Graz beenden. Luis Trenker kämpfte im Ersten Weltkrieg an der Ostfront und im Gebirgskrieg gegen Italien.

Trenker, der zunächst als Architekt in Bozen arbeitete, kam 1921 eher zufällig zum Film. Für die Dreharbeiten des Films „Berg des Schicksals“ von Arnold Fanck war er als Bergführer gebucht. Da sich während der Dreharbeiten herausstellte, dass der Hauptdarsteller nicht klettern konnte, übernahm Luis Trenker kurzerhand seine Rolle.

Danach folgten weitere Rollen und ab 1928 arbeitete er auch als Regisseur. Seine erste Regie-Arbeit war der Stummfilm „Kampf ums Matterhorn“. Häufig war Trenker in seinen Filmen Regisseur, Hauptdarsteller und Drehbuchautor in einer Person. Ab 1927 konnte er wegen eines neuen Gesetzes, das die Anerkennung von ausländischen Studientiteln im mittlerweile italienischen Südtirol aufhob, nicht mehr als Architekt arbeiten. Er gab sein Büro auf, arbeitete nur noch als Künstler und zog nach Berlin, wo er bis 1940 lebte.

Trenker und der Nationalsozialismus

Da sich Luis Trenkers Werke hauptsächlich um die Idealisierung seiner Heimat und der Berge sowie um starke, heldenhafte Bergsteiger drehte, konnten seine Werke gut vom NS-Regime in Deutschland und vom faschistischen Regime in Italien instrumentalisiert werden. Luis Trenker wurde von Hitler und Mussolini zunächst bewundert und auch finanziell unterstützt.

Erst als er immer wieder versuchte, sich dem Druck und der künstlerischen Einflussnahme durch die Politik zu widersetzen und bei der Option* zögerte, bevor er sich für Deutschland entschied, fiel er in Ungnade. Seine Projekte wurden auf Eis gelegt und die Finanzierung gestoppt. Obwohl er 1940 in die NSDAP eintrat, konnte er die Gunst der Parteispitze nicht mehr erlangen und wurde schließlich sogar mit einem Berufsverbot belegt. Noch im selben Jahr zog er nach Rom, wo er noch einige Filme drehen konnte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Luis Trenker zunächst nicht wieder an seine früheren Erfolge anknüpfen. Ab den 50er-Jahren drehte er wieder Dokumentar- und Kinofilme. In den 60er-Jahren trat er in verschiedenen TV-Sendungen auf und arbeitete gelegentlich als Schauspieler.

1990 starb er in Bozen und wurde in St. Ulrich im Familiengrab beigesetzt.

*Option: Zwischen 1939 und 1943 mussten sich die deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler entscheiden, ob sie nach Deutschland auswandern oder in ihrer Heimat zu bleiben wollten, wo sie der Italianisierung ausgesetzt waren und kulturell unterdrückt wurden.

7 interessante Fakten über Luis Trenker:

  1. 1924 nahm er als Mitglied der italienischen Fünferbob-Mannschaft an den Olympischen Spielen in Chamonix teil und belegte den letzten Platz.
  2. Die Frage nach seinem Verhältnis zu Leni Riefenstahl beantwortete Trenker angeblich stets mit einem verschmitzten Lächeln.
  3. Er veröffentlichte einige Romane, Artikel und Erlebnisberichte. Dabei ließ Luis Trenker sich teilweise von namhaften Ghostwritern unterstützten, deren Nähe zum Nationalsozialismus auch in seine Bücher einfloss. In später erschienen Auflagen überarbeitete er seine Bücher zum Teil und strich politisch kompromittierende Stellen.
  4. Trenker wusste sich zu vermarkten. In seinen weniger erfolgreichen Tagen versuchte er auch Geschäfte mit den vermeintlichen Tagebüchern von Eva Braun und „Antiquitäten“ – deren Alterungsprozess er selbst beschleunigt hatte – zu machen.
  5. Luis Trenker war verheiratet und hatte mit seiner Frau 4 Kinder.
  6. Das Gerücht, dass er mit 96 Jahren noch ein Kind mit seiner Assistentin gezeugt haben soll, dementierte er nie.
  7. Im Heimatmuseum St. Ulrich gibt es eine Luis-Trenker-Sammlung mit Fotos, Filmrequisiten, Auszeichnungen und vielem mehr.

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