Der Vernagt Stausee
Der türkisfarbene Vernagt Stausee entstand in den 1950er Jahren, als eine 65 Meter hohe Staumauer gebaut wurde. Diese wurde 1966 fertiggestellt. Damals wurden acht Bauernhöfe des Dorfes Vernagt geflutet und bei niedrigem Wasserstand sieht man heute noch den Glockenturm der alten Kirche aus dem See ragen.
Wandern auf den Spuren der Geschichte
Rund um den Vernagtsee gibt es jede Menge schöner Wanderwege: von der familienfreundlichen Rundwanderung um den See bis zu herausfordernden Hochtouren ins Gletschergebiet. Eine Route rund um den See ist besonders reizvoll, da sie an denkmalgeschützten Bauernhöfen wie dem Finailhof oder dem Tisenhof vorbeiführen. Der Finailhof war bis 1967 der höchstgelegene Kornhof Europas und der Tisenhof wurde bereits 1306 urkundlich erwähnt. Beide Höfe sind Hofschänken.
Ebenfalls am Tisenhof vorbei führt der Archäologische Wanderweg A2 von Vernagt Stausee hinauf zur Similaunhütte und weiter zur Fundstelle der berühmten Gletschermumie Ötzi am Tisenjoch. Endpunkt dieser anspruchsvollen Tour für erfahrene Bergsteiger ist das Dorf Vent.
Kajaks und Kanadier, Forellen und Schafe
Der Vernagt Stausee ist bei Kanuten, ob sie nun in einem Kajak oder in einem Kanadier sitzen, sehr beliebt. Sie schätzen die markierten Strecken in unterschiedlichen Längen und Spitzensportler absolvieren gerne ein Höhentraining im Schnalstal. Gemütlicher geht es beim Fischen zu: Die dafür nötige Fischereilizenz erhalten ausländische Gäste gegen Gebühr bei der Kurverwaltung Meran und die ebenfalls erforderliche Tageskarte kann beim Hotel Edelweiss in Vernagt erworben werden.
Ein besonderes Erlebnis ist der Schafübertrieb im Schnalstal – die sogenannte Transhumanz: Schon seit Jahrhunderten werden Schafe Mitte Juni von Vernagt und Kurzras über den Alpenhauptkamm zu den Almen ins Ötztal getrieben. Wenn Tausende von Schafen im Herbst heimkehren, wird das mit einem großen Fest ausgiebig gefeiert.