Dürerweg in Neumarkt
Auf den Spuren des bekannten deutschen Malers Albrecht Dürer wandern und gleichzeitig die wunderbare Umgebung von Neumarkt im Süden Südtirols erkunden…
Nicht nur Goethe kam auf seiner Reise nach Italien durch Südtirol. Jahrhunderte früher kam auch Dürer hier durch und machte immer wieder halt. 1494 trat der bekannte Künstler seine erste Italienreise nach Venedig an. Es ist belegt, dass das Etschtal zu jener Zeit überflutet und so war Dürer gezwungen, einen anderen Weg in den Süden zu nehmen. Nach einem Aufenthalt im Klösterle in St. Florian bei Neumarkt ging er von Lag nach Buchholz und schlussendlich nach Segonzano.
Die Etappen des Dürerwegs, auf denen man den Spuren des Künstlers noch heute folgen kann:
- Das Klösterle: Es wurde im 13. Jahrhundert errichtet und bot früher Reisenden Unterkunft und Verpflegung – auch Albrecht Dürer. Sehenswert sind hier die Mauerreste eines romanischen Baus sowie Teile der römischen Straße Via Claudia Augusta. Auch sind hier seltene Zeugnisse über das Reisen von einst ausgestellt.
- Die Römerbrücke: Rund 2 km von Laag entfernt geht es über einen gut gepflasterten Weg zum Laukasbach, der auf einem kühnen Bauwerk, der „Römerbrücke“ überschritten wird. Diese ist 10 m hoch und besteht gänzlich aus Stein. Da dieser Weg auch in der Zeit von Karl dem Großen eine wichtige Verbindung nach Süden war, wird die Brücke auch „Semita Karoli“ genannt.
- Wassermühle im Gebirge: Albrecht Dürer hat seine Eindrücke von der Reise durch Südtirol festgehalten. In einem Aquarell hat er eine Mühle dargestellt, die nach mehreren Analysen eindeutig dem Etsch- und Cembratal zuzuordnen ist. Daher wurde das Bild mit der Wassermühle zum Logo des Dürerwegs.
- Die Kastanienbäume: Unter jenen Dingen, welche bereits die Römer im ersten Jahrhundert nach Christus auf der Via Claudia Augusta hinterlassen haben, sind die Kastanienbäume. Die Kastanie ist eine sehr nahrhafte Frucht, die in Trockenform leicht aufbewahrt und mit geringem Platzbedarf transportiert werden kann. Auch entlang des Dürerweges gibt es viele Kastanienbäume und auf einem Rastplatz wird ein typisches Kastaniengericht zubereitet, welches zu Ehren Dürers „Gericht des Wanderers“ genannt wird.
- Die Erdpyramiden von Segonzano: Erdpyramiden sind das Ergebnis eines natürlichen Vorgangs von Moränen-Ablagerungen und befinden sich in ständiger Evolution. Der Rio Regnana hat die Moränen-Masse der Länge nach eingeschnitten und das Regenwasser schuf eine große Zahl an Graten. Sind dort im Erdmaterial nun größere Felsblöcke vorhanden, schützen diese das Erdreich darunter, das Wasser trägt den Boden rundherum fort und die so verjüngte Säule nimmt mehr und mehr die Form einer Pyramide an.
- Das Schloss von Segonzano: Erbaut wurde das Schloss im Mittelalter für den Bischof Friedrich Vanga. Nach Plünderungen, Bränden und Hochwasserkatastrophen ist es heute nur noch eine Ruine, deren Mauerreste an der natürlichen Übergangsstelle zwischen den Ufern stehen. Um den so genannten "römischen" oder "Gefängnisturm" ranken sich in den umliegenden Gemeinden zahlreiche Legenden und Erzählungen.