Fotografisches Talent aus Südtirol
Mit einer Fotowoche in den Sommerferien hat alles angefangen: Seitdem lässt Gregor Sieder die Leidenschaft fürs Fotografieren nicht mehr los. Wir haben den jungen Pustertaler getroffen und mit ihm unter anderem über seine Kamera, seine bevorzugten Fotomotive und seine Zukunftspläne gesprochen.
Schon als Kind entdeckte der heute 17-jährige Gregor Sieder aus Toblach bei Bergtouren mit der Familie immer wieder schöne Dinge: einen glitzernden Stein, eine farbenprächtige Blume oder einen auffällig geformten Felsen. Wegen dieses guten Blicks für Details meldete Gregors Mutter ihn für eine Fotowoche in den Sommerferien an. Dort lernte Gregor mit der Kamera seines Vaters von 2 Fotografen aus Gsies wichtige Grundlagen – vom Umgang mit der Kamera über die Bildkomposition bis zur Bildbearbeitung. Besonders motivierend für Gregor: Die besten Fotos wurden im Rahmen einer Ausstellung in der Bibliothek Hans Glauber in Toblach präsentiert.
Immer besser werden
Anders als bei den meisten Teilnehmern ließ das Interesse am Fotografieren nach der Fotowoche bei Gregor nicht nach. Im Gegenteil: Seine Passion für das Fotografieren hatte gerade erst angefangen. Zur Firmung wünschte er sich – nicht überraschend – eine Kamera. Seine CANON EOS M50 begleitet Gregor nach wie vor, nur beim Zubehör rüstete er weiter auf. Und natürlich investierte er in den letzten Jahren viel Zeit und Energie, um dazuzulernen und besser zu werden. Während andere Jungen in seinem Alter Stunden mit Computerspielen verbrachten, machte Gregor Online-Workshops, schaute sich YouTube-Videos von erfahrenen Fotografen an und tauschte sich mit Gleichgesinnten aus. Und er war und ist mit seiner Kamera viel in den Dolomiten zwischen Toblach und Cortina d‘Ampezzo unterwegs.
Tiere, Landschaften und Sport
Sein erster Auftrag war das Fotografieren und Filmen bei einem Kirtag. Mittlerweile ist er bei Spielen der Icebears Toblach, bei Skirennen, bei Rallyes und anderen sportlichen Events im Einsatz. Gregor mag die vielen Facetten bei der Arbeit mit der Kamera: Das geduldige Warten auf den Moment, in dem er einen prächtigen Auerhahn bei der Balz vor die Linse bekommt. Die reaktionsschnelle Jagd nach dem spannendsten Foto bei Sportveranstaltungen. Spaß macht es dem Toblacher auch, die Schönheit der Südtiroler Landschaft aus ungewöhnlicher Perspektive zu zeigen.
Faszination für die Natur
Für sein Logo hat Gregor einen Steinbock gewählt: Der Alpensteinbock ist sein Lieblingstier und das Tier, das er als allererstes fotografiert hat. Vögel, Hirsche und Gämsen findet Gregor aber auch sehr fotogen. Auf dem Foto, das Gregor bei dem renommierten Naturfoto-Wettbewerb Wildlife Photographer oft the Year eingereicht hat, erkennst du die Gämse auf dem Felsgrat vielleicht erst auf den zweiten Blick. Mit diesem Bild kam Gregor in die Top 100 von über 4.000 Fotos. Für solche Aufnahmen bricht Gregor oft schon vor Sonnenaufgang auf. An manchen Tagen ist er allein unterwegs, an anderen Tagen begleitet er einen befreundeten Jäger.
Gegenwart und Zukunft
Gregor lebt mit seinen Eltern und der jüngeren seiner beiden Schwestern in Toblach. Neben dem Fotografieren hat er eine weitere Leidenschaft: Er ist begeisterter Bergläufer. Für die Teilnahme an großen Bergläufen ist er noch zu jung, aber bei kleineren Wettbewerben ist er schon gestartet. Er geht auch gerne wandern, klettern, biken und im Winter Skitouren. Derzeit besucht er die 4. Klasse der WFO Bruneck. Was Gregor nach der Matura (dem Abitur) in 2 Jahren machen will? Ganz genau weiß er das noch nicht: Entweder wird er hier in Südtirol mit Fotos und Videos seinen Lebensunterhalt verdienen. Oder er wird zuerst einmal die weite Welt bereisen und die schönsten Eindrücke mit der Kamera festhalten.