Almabtrieb in Prad am Stilfserjoch
Wer ihn einmal gesehen hat, möchte ihn nicht mehr missen: den Almabtrieb in Prad am Stilfserjoch. Jedes Jahr erblüht diese Tradition aufs Neue und bringt Jung und Alt zusammen, um der unfallfreien Zeit am Berg zu danken.
Hoch über Trafoi, im Nationalpark Stilfserjoch im Vinschgau, an der Grenze zur Schweiz und mit einem atemberaubenden Blick auf die Engadiner Dolomiten und dem König Ortler liegt auf 2.273 Metern Höhe die Prader Alm. Hier, knapp über der Baumgrenze, haben Vieh und Hirten die warmen Sommertage verbracht. Von Juli bis September grasten die Kühe der Rassen Fleckvieh, Grauvieh und Pinzgauer auf der Prader Almwiese, bevor es wieder zurück ins Tal und die heimischen Ställe geht.
Naturgewalten am Berg
Der Almabtrieb war schon immer ein besonderes Ereignis. Schließlich lauerten oben am Berg so einige Gefahren und man wusste nicht, ob Hirte und Vieh den Sommer heil überstehen würden. Steiles und ausgesetztes Gelände oder unvorhersehbare Wetterumschwünge mit Hagel, Schnee und Wind sind nur einige der gefährlichen Naturgewalten. Gespannt wartete man, ob alle heil wieder ins Tal zurückkehren würden. Falls sich jedoch ein schweres Unglück ereignet hatte oder es besonders viele Verluste gab, so wurde das Vieh ohne Kranz hinuntergebracht.
Die Feierlichkeiten in Prad am Stilfserjoch
Müde erreichen Vieh und Hirten nach einer 3,5-stündigen Wanderung endlich das Festgelände und die Feierlichkeiten können beginnen. Die Kuhherde wird auf eine eingezäunte Wiese geführt. Dort kann man sie während des Dorffestes noch betrachten, bevor sie wieder den Bauern zugeteilt werden. Traditionelle Speisen, Musik und Tanz sorgen für gute Stimmung und so endet auch dieses Jahr die Sommerfrische am Berg.